Dienstag, 26. April 2011

Ostern in Indien

Vorab erstmal die Auflösung des Bilderrätsels.
1. Kokosnuss
2. Banane
3. Cashew-Frucht ( Wir kennen nur die die Nüsse aus der Tüte :) )
4. Jackfruit
5. Papaya
6. Limone
7. Guava
8. Mango
... und ich musste auch das meiste am ANfang erfragen ;-)

Ostern in Indien hatte nun wirklich, bis auf den Ablauf der Messen mal wieder ziemlich wenig mit den vorherigen Osterfesten in Deutschland zu tun.
kein Osterhase, keine Ostereier, kein Osterlamm, kein Eiersuchen, keine gewöhnliche Ostersonntagsmesse und und und ....

Dafür gab es mal wieder eine große Packung Santhal-Kultur, Tänze, Gesänge, Dorftraditionen, bahar parob, Wasserbombenschlacht und jede Menge glückliche und zufriedene Menschen.


Der Unterschied zu Deutschland begann eigentlich schon am Palmsonntag, an dem die Prozession durch ein Teil des Dorfes und des Ashrams diesmal mit echten Palmenblättern stattfand.


In der folgenden Woche stand allerlei an. Es wurde für das Kulturprogramm am Ostersamstag geprobt und geprobt. Nebenbei wurde auch das Ashram auf Hochglanz gebracht.


Gründonnerstag verlief dann relativ ruhig. Bei mir im Ashram war keine Messe geplant und so fuhr ich mit den katholischen Kids ins Nachbarashram nach Jhantipahari. Sehr beeindruckend waren die Emotionen, die während des Füßewaschens durch den Pfarrer aufkamen. Gestandene Männer fingen bitterlich an zu weinen.


Karfreitag ging es dann zurück nach Mirga und es wurde der Kreuzweg gebetet. Angefangen am äußersten Ende des Dorfes und endend in Ashram mit einer Messe, zogen wir durchs Dorf. Mit ungefähr 200 Menschen eine Prozession durch ein 100 Seelendorf erweckte dann doch Aufsehen und es war wirklich faszinierend in die Gesichter der Dorfbewohner zu schauen. Zwischen erschrocken,interessiert,geschockt, ungläubig oder verwirrt konnte alles gefunden werden. Da wir auch eine Musikanlage mit Mikrofonen benutzen war dies wahrscheinlich auch kein Wunder.


Am Morgen des Ostersamstags hieß es erst einmal etwas entspannen und ausruhen. Sozusagen war es die Ruhe vor dem Sturm, denn am Abend sollte das Programm in Jhantipahari starten. Gegen 16Uhr starteten wir mit den Kids, um den 17.30Uhr Zug zu erwischen. Klappte auch alles gut und wir kamen vollzählig an.
Nach einer einstündigen Elternsitzung startete das Programm mit Tanz und Schauspiel. Immer wieder bewundernswert wie viele Tänze unsere Kids auswendig können. Zwischendurch wurde gegessen und gegen 12Uhr +/- indische Zeit startete die Osternachtmesse mit dem weihen der Osterkerze. Vier Stunden später sollte dann auch alles beendet gewesen sein und das Programm startete wieder. Vier Stunden? Es zog sich wirklich solange hin, da während der Messe noch vier Taufen waren und immer mal wieder etwas fehlte, was gebracht werden muss. Nun gut. Das Programm endete dann gegen 5.30Uhr und es ging fließend in einen neuen Programmpunkt über.

Bahar parob. Bahar parob ist Santhali und heißt soviel wie Blumenfest/Blütenfest. (Ja es gibt es nicht nur bei mir in Wiesmoor ;)) Kurzerhand wurde ich auch noch zum Naikey ernannt und durfte dem Priester assistieren.

Kurz erklärt, geht es während des Rituals darum traditionelle Santhal-Elemente mit dem Christentum zu verbinden. Als Beispiel der Baum, als Beschützer, als Lebensgeber, als Nahrungsquelle oder als Zeichen des Glaubens, da er nach oben wächst. Oder die Farbe Rot, die hier als Farbe der Verbundenheit steht.

So wurde in unserem Fall ein Baum wie ein Altar geschmückt und mit roten Kreuzen gesegnet. Auf dem Bild ist auch noch ein Kreuz zu sehen, welches aber eigentlich nicht notwendig ist oder auch nicht wirklich dazu gehört.

Wären der Feier wird nun der Baum gesegnet und Blätter. Die Blätter werden dann später verteilt. Im Verteilritus – für uns auch etwas speziell - wird dem Priester/Naikey, also mir auch zuerst die Füße gewaschen. Daraufhin begießen sich der Naikey und der Gläubige gegenseitig mit Wasser und dann gibt der Naikey dem Gläubigen Blätter. Zum Abschluss gibt es noch den Santhalgruß den „Johar“, ehe der nächste Gläubige kommt. Bahar parob heißt nämlich auch Waschung und so wird es zu einer großen Wasserschlacht.

Nach dem Frühstück verließ ich dann aber wieder Jhantipahari um nach Mirga zu fahren. In den letzten Wochen habe ich mir ~800 Luftballons zusammen gesammelt und gekauft, um „richtig“ bahar parob in Mirga zu feiern.

~110 Kinder und Erwachsene haben dann die beste Wasserbomben- und Wasserschlacht gemacht die ich so zuvor noch nie erlebt habe! Traumhafte 3 Stunden alles geben was noch an Energiereserven übrig war. Danach hieß es aber ersteinmal schlafen. Denn zuvor gab es auch keine Möglichkeit dazu. Den restlichen Tag verbrachten wir also damit uns auszuruhen, um am Montag wieder zum Alltag zurückzukehren!


Nun steht für mich erstmal Urlaub an. Werde von 29.April – 8.Mai in Kalimpong in den Bergen sein und Valerie besuchen. Los geht es für mich aber schon heute, um noch etwas Zeit in Kolkata zu verbringen.









Mittwoch, 20. April 2011

Fruuuuchtalarm

Mir geht es weiterhin super hier aber, da ich mich aufgrund der Hitze und den eifrigen Ostervorbereitungen nicht auch noch für einen ganzen Bericht motivieren kann, gibt es einfach mal ein Bilderrätsel.

Wer kann erahnen was in unserem Garten wächst und mehr oder weniger noch nicht reif ist? Einige total einfache Sachen und einiges sicherlich befremdent. Einfach kommentieren :)

P.S.: Auflösung nach Ostern und achja der Palmsonntag mit richtigen Palmenblättern war auch nicht schlecht!

P.P.S.: Hatte in den letzten Tagen auch einen Tag einen richtig guten Kochkurs mit unserer Köchin. Alu Cop und Pokuri/Piaji kann ich nun machen. Fotos und Rezept gibt es auch nach Ostern :-) Der letzte Kochtag war es auch noch nicht. Es stehen noch Googni, Singara, Samosa,Mangopickel, Dal und verschiedene Gemüse auf dem Plan. Seeehr gut! :-)

Liebe Grüße aus Mirga

Stephan Dada Murmu









Mittwoch, 13. April 2011

Besucher ...

..da ich wirklich nicht dazu komme irgendwas zu schreiben was einem Bericht nahe kommt, gibt es erstmal ein Bild von einem Besucher. Ein Bericht wird dann nächste Woche folgen, denn nun geht es erstmal nach Kolkata, um mein Ticket in den Himalaya zu buchen :) :) :) :)