Donnerstag, 30. Dezember 2010

Weihnachten in einem fremden Land

Ich weiß nicht wie lange ich nun vor dem weißen OpenOffice- Dokument sitze und mich frage wie ich anfange. Weihnachten war schön doch T O T A L anders als als meine bisherigen feiern. Zudem stand viel Programm an, so dass ich erst heute zum Bericht schreiben komme. Unter anderem besuchte ich den "Susunia Hill", einen mehr als 400 Meter hohen Berg, der hier einfach, im sonst flachen Land in der Gegend steht und ich besuchte mit einigen Kindern die Stadtausscheidung der Leichtathletik und Gymnastik. Einige Bilder sind angehängt, doch es soll hauptsächlich ums Weihnachtsfest gehen. Für die ein oder andere zu knappe Ausführung, aufgrund des Zeitmangels entschuldige ich mich schon mal. Fragen beantworte ich wie immer gern :-)

Alles fing, zumindest für mich und die Kindern am Nachmittag am 24. Dezember an. Dort hieß es Sachen packen und ab die Post! Eine Stunde zum Bahnhof laufen und dann mit dem Zug eine Station weiter fahren, um dort zum Ashram der 1 & 2 Klasse zu fahren.
Fünf Minuten Zugfahrt später, wurden wir von einer gewaltigen Masse von Eltern und Verwandten abgeholt, um die letzten 10 Minuten zum Jhantipahari Ashram zu laufen.
Angekommen gegen 18 Uhr habe ich auch gleich angefangen mit zu helfen, da irgendwie noch nicht soviel fertig war. Da hieß es Tee kochen und Kuchen schneiden zum Verkaufen , Geschenke einpacken für die Angestellten, Luftballons aufblasen und das Santa Claus- Kostüm zusammenstellen.
Währenddessen startete schon auf einer großen Bühne ein Kulturprogramm mit santhalischen Tänzen und Gesängen.
Nach dem Abendessen gesellte ich mich auch in die Menge und genoss das Programm. Was mich dort besonders eindrucksvoll gewesen ist, war eine Gruppe aus irgendeinem Nachbardorf. Sie tanzten mit einer Art Blumenvase auf dem Kopf. Viel Bewegung sogar mit Sprüngen, aber nicht eine Vase ist vom Kopf gefallen!
Gegen Mitternacht sollte es dann eine Messe geben. Start war dann doch gegen 0.45Uhr und dauerte, einschließlich zweier Taufen mehr als zwei Stunden! Gerade die Taufen haben lange gedauert, da die Täuflinge vorerst geweckt werden mussten und sie sich daraufhin erst umzogen. ;-)
Als Abscluss der Messe wurde ich als Santa Claus verkleidet und durfte Bonbons und Luftballons in die „Menge“ werfen. Die Menge war auch nicht mit meinen bisherigen Weihnachtsfesten zu vergleichen. Wenn es sonst mit 5 Personen eher gemütlich zu ging, standen mir in Jhantipahari mehr als 600 Menschen gegenüber.
Daraufhin ging es dann ohne Schlaf bis 6 Uhr morgens mit dem Programm weiter. Auch ich habe zum Abschluss etwas vorgesungen. Deutsches Lied, jedoch in Bengali und Santhali umgetextet!

Um 6 Uhr verließen die Kids aus Mirga mit uns das Ashram, um wieder mit dem Zug nach Hause zu fahren.
Frühstück, ein-zwei Stunden geschlafen und weiter ging es im Programm. Am Abend stand nämlich noch einmal ein Programm in unserem Ashram stand. Die sollte dann auch für die Dorfbewohner Mirgas sein, die nicht nach Jhantipahari kommen konnten! So hieß es putzen, dekorieren und die Krippe fertig stellen, bevor alle gegen 18Uhr ( es wurde dann 19 Uhr ;) ) kamen.

Die Nacht fiel mit 2 Uhr dann doch etwas kürzer aus, was aber aufgrund des Sportfestes am nächsten Tag auch nicht ganz so schlecht war. Dennoch war die Müdigkeit jedem anzumerken und es fehlte die Energie, um sich sich auf dem ersten Platz zu kämpfen. So gab es doch viele enttäuschte Kinder, die sich nicht recht über 2. oder 3. Plätze freuen konnten. Wir konnten es aber!

Eine Ausnahme gab es jedoch, Prosonjit gewann in seiner Altersklasse den Weitsprung Wettbewerb und darf nun an der Distriktauswahl teilnehmen.

Am 27. und 28. besuchte ich den nahegelegenden mehr als 400 Meter hohen „Berg“ Susunia pahar.
Eine schöne Aussicht über das Flachland hier und freilebende Affen waren zu bewundern.

Wenn fragen da sind gerne stellen! Sonst verabschiede ich mich ersteinmal zu meinem Zwischenseminar nach Bangalore mit anschließendem Urlaub. Vielleicht komme ich ja einmal dazu ein paar Bilder hochzuladen. Der Bericht ist dann ende Januar zu erwarten!

Liebe Grüße aus dem noch nicht verschneiten Mirga ;-)





Donnerstag, 23. Dezember 2010

subho borodin ar noba barsa

Puenktlich zum Weihnachtsfest habe ich dann auch wieder Internet!

Komme jedoch momentan nicht dazu einen schoenen Bericht ueber meine letzten Wochen zu schreiben. Den Bericht werde ich in den naechsten Tagen aber nachreichen!

Bis dahin ein ein frohes Fest und fuer alle die vor dem Jahresende nicht mehr reinschauen auch einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Oder auf Bangla: subho borodin ar noba barsa

Liebe Gruesse aus Mirga

Stephan

Sonntag, 28. November 2010

Ein paar Kleinigkeiten!

Es ist doch schon einiges passiert in den letzten Tagen und Wochen und ich bin irgendwie nie richtig dazu gekommen irgendetwas aufzuschreiben! Heute berichte ich einfach mal von einigen Kleinigkeiten.



Nachdem ich von meiner Ärzte-Reise wieder kam, startete ich gleich wieder mit Feierlichkeiten!

Es stand "Sorhae" an. Während des Sorhaes ziehen die Santhali von Haus zu Haus und bewirten sich gegenseitig mit Getränken, Brot und Fleisch. Ebenso treffen sie sich alle auf der Straße, um zu musizieren und zu tanzen! Die Dorfbewohner kamen zwar nicht ins Ashram, aber ein Lehrer, ein Father und ich besuchten so ziemlich jeden und tanzen auch eine ganze Weile. Echt verrückt wie schnell die Zeit vergeht, wenn dir die Gesprächsthemen nicht ausgehen! SO vergingen gute 5-6 Stunden für eine handvoll Häuser! Zufrieden und sehr gesättigt ging es dann gegen 1 Uhr zurück ins Ashram.



Am 21.11 ging es dann mit einigen Mädchen nach Bankura zur Distrikt-Ausscheidung im Koko. Wie Koko nun ganz genau geht habe ich immer noch nicht verstanden. Zumindest ist es ein Laufspiel in dem mit Schnelligkeit und Geschicklichkeit versucht werden muss, die gegnerische Mannschaft zu ticken. Neben Koko gibt es auch noch Kabaddi. Zwei Spiele von denen ich vorher noch nie etwas gehört habe, die jedoch hier im asiatischen Raum wirklich populär sind! Sie sind sogar Bestandteil, der Asien-Games, was immerhin mit einer Europameisterschaft oder ähnlichem vergleichbar ist.

Zumindest haben die Kinder die Stadtmeisterschaft in meiner Abwesenheit schon gewonnen und alle waren bereit auch die Distrikt-Meisterschaft zu gewinnen. Morgens um 7 Uhr ging es mit dem Bus nach Bankura. Dort angekommen hieß es erstmal rund eine Stunde zum Sportplatz laufen! Angekommen wurde sich umgezogen und angemeldet. Irgendwann im Laufe des Vormittags mussten unsere Mädchen dann auch spielen. 2 x 5min und direktes K.O.-System. Unter dem Strich verloren wir das Spiel und waren ausgeschieden. Danach warteten wir jedoch noch und schauten uns die restlichen Spiele an. Belohnt wurde dies durch ein echt gutes Mittagessen, welches noch an jede Mannschaft verteilt wurde!

Danach hieß es wieder eine Stunde zum Bus laufen. Da dies nun nicht der spezielle Bus vom Morgen war(Darauf hätten wir noch vier Stunden warten müssen), konnten wir damit nicht direkt zum Ashram fahren. Ergo mussten wir von der nächst größeren Stadt wiederum 45 Minuten laufen und kamen gegen 16Uhr wieder im Ashram an! Langer Tag für zehn Minuten Spielzeit, doch für die Kinder war es eine schöne Abwechselung und das andere Team war wirklich besser! ;-)



Die letzten Tage verbrachte ich mit dem Pflanzen von 35 kg Kartoffel und mit mehreren Besuchen in verschiedenen Dörfern.



Zu guter Letzt ist nun auch mein Rückflug fest gebucht! Am 19. Juni 2011 werde ich in Hamburg wieder deutschen Boden betreten! Ist irgendwie ein ziemlich komischen Gefühl, da es mir, nach fünf Monaten immer noch so vorkommt, als sei ich gestern los geflogen! Die Zeit vergeht hier rasend – auch wenn es die indische Trägheit nicht gerade verkörpert!



Wünsche Euch allen noch einen schönen ersten Advent, der hier ohne „richtige“ Weihnachtsstimmung trotzdem stattfindet!







Mittwoch, 10. November 2010

Medizincheck in Gurap und Pandua

Nachdem ich eine deutsche Ärztin schon im July durch Kolkata führte und durch Ashrams reiste, kam sie nun wieder, um Kinder in Pandua und Gurap auf ihre Gesundheit zu prüfen!
03.11 – 06.11.2010

Bevor ich von meinem Direktor bescheid bekam, dass ich die Ärztin begleiten sollte, wusste ich eigentlich noch nicht was auf mich zukommt. Was ist zu tun? Was kann ich tun? Wie soll eine Ärztin rund 450 Kinder "alleine" untersuchen?

Alles startete für mich, damit einen Tag vor geplanter Abreise aus meinem Ashram nach Kolkata zu fahren. Angekommen, wusste auch keiner so recht wie alles ablaufen sollte. Ich müsse nur am nächsten Morgen, um 7 Uhr fertig sein, da ein Auto mich abholen sollte. Denkste! Fertig gegen sieben began das große Warten. Selbst Edwin, Angestellter und mein Freund, kam pünktlich, um den Fahrer zum Ort der Ärztin zu bringen, da er diesen nicht kannte.
Um es etwas zu vereinfachen, es wurde 11Uhr bis wir losfuhren. Doch es blieb nicht nur bei mir und der deutschen Ärztin. Die Ärztin lernte bei ihrem letztem Aufenhalt noch einen Hautarzt und eine Ayurvedic- Spezialistin kennen welche sich mit zwei Freunden, darunter einem Augenarzt entschlossen uns zu begleiten!

Angekommen in Gurap, ging es nach dem Mittagessen auch schon los. Die,mit Spendengeldern der deutschen Ärztin finanzierten Medikamente, wurden ausgeladen und aus einem Klassenzimmer wurde ein Behandlungsraum.
Daraufhin startete die Aktion. Zuerst, um ehrlich zusein, verlief jedoch alles recht schleppent, denn wir wussten nicht, wie wir das große Angebot an Ärzten sinnvoll einsetzten konnten. Zusätzlich zum fehlenden Licht gegen Spätnachmittag, wurden alle schnell ausgelaugt und wir machten uns Gedanken, wie wir die Äbläufe besser koordinieren konnten. Dies heißt aber nicht,dass nicht jeder 100% gegeben hat!
Am nächsten Tag lief es weitaus besser und wir konnten 130 Kinder und einige Angestellte untersuchen. Meine Aufgabe lag nun darin, denn Untersuchungszettel für die Ärzte vorzubereiten. Ich fragte nach dem Namen und Alter und wog die Kindern. Sofern es nötig war, durfte ich auch Verbände bei den Kindern anlegen! Der Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein sollte also nicht unterschätzt werden, wobei ich selbstverständlich auch kontrolliert wurde.
Doch es gab auch für alle eine ziemliche Schrecksekunde. Plötzlich kam ein Kind weinend zu uns und zeigte uns seinen Finger. Der Ring des Jungen klemmte, so schien es vorerst, die Blutzirkulation des Fingers ab. Nach einigem hektischen Minuten, konnte der Ring mit einer Kneifzange entfernt werden. Die Blutzirkulation war nicht unterbrochen!
Wie sich später herausstellte hatte sich der Junge schon sonntags den Finger geklemmt und hatte nichts gesagt. Zur Erinnerung wir hatten Donnerstag. Der Junge arbeitete,spielte und lernte also 5(!) Tage mit dem Finger. Was zurückgeblieben ist sieht nun aus wie eine Schlucht in den amerikanischen Grand Canyons. Leider passieren solche Fälle nicht selten und alle Ashrams haben ähnliche Probleme Krankheiten oder Verletzungen zu bemerken. Im Falle des Jungen, hat er seinen Freunden gesagt, dass sie keinem etwas darüber erzählen sollten und die Santhali halten zusammen. Für die Lehrer und Angestellten ist es dann nahezu unmöglich bei der Anzahl der Kinder soetwas ausfindig zu machen.
Am nächsten Tag, es war nun Freitag der 5.November, starteten wir am Morgen in das 40 Minuten entfernte Pandua. Auch hier starteten wir damit die Kinder zu untersuchen und die Abläufe wurden immer besser! Am ersten Tag schafften wir 120 Kinder! Leider konnten wir nicht in Pandua übernachten, da zur gleichen Zeit über 50 Schwester zu ihrem jährlichen Treffen zusammen kamen. So pendelten wir und fuhren am Abend zurück. Das Pendeln war jedoch ziemlich angenehm, da das Ashram in Gurap einen kleinen Krankenwagen besitzt. Mit Blaulicht und Sirene fährt es sich doch recht schnell! Zeitgleich startete in Indien auch Diwali und Kali Puja. Diwali ist das Fest des Lichtes und Kali Puja ist vergleichbar mit Durga Puja nur mit ausgetauschten Statuen. So besichtigten wir aus dem Rückweg einige Tempel, auch aus Rücksicht unser hinduistischen Begleiter. In Gurap angekommen wurde Diwali gefeiert. Das Ashram wurde mit Kerzen geschmückt und die Kinder durften Wunderkerzen anzünden. Ebenso wurde ein Lagerfeuer gemacht.
Wenn man nun einen Entwicklungsbericht über unsere Abläufe schreiben sollte, müsste der letzte Tag der Höhepunkt sein. Ich muss echt sagen, ich war beeindruckt wie alles funktioniert hat. Mehr als 150 Kinder konnten untersucht werden, darunter auch junge Frauen, welche sich größtenteils nur hintereiner aufgestellten Tafel und nur von der deutschen Ärztin untersuchen ließen. So kam es dazu, dass wir noch am selben Abend Pandua und Gurap verlassen konnten und meine Begleiter die Nacht in Kolkata mit dem Besuchen von Tempeln verbringen konnten. Wie lange und ob überhaupt kann ich bisher noch nicht sagen. Ich zumindest wurde als letzter um halb zwei Nachts abgeliefert und fiel einfach ins Bett. Ich verbrachte dafür die nächste Nacht draußen, um mir wieder die Umzüge anzusehen!
Abschließend bleibt nur der Dank an die Ärzte, die wirklich gute Arbeit geleistet haben.



































Donnerstag, 21. Oktober 2010

Durga Puja

Und schon melde ich mich wieder aus dem fernen Indien!
Heute berichte ich etwas über meine letzten Tage hier in Kolkata, denn es war das Fest der Feste für alle hinduistischen Westbengalen. Durga Puja! Durga Puja ist vergleichbar mit Ostern und Weihnachten zusammen und wir ganze 10 Tage lang gefeiert. Interessant für Besucher sind jedoch nur die Tage vom 13-17 Oktober gewesen.
So wie Köln und Rio de Janeiro für Karneval, ist Kolkata für das Durga Puja berühmt und jährlich kommen Millionen um sich dem "pendal hopping" zu widmen.

Ich werde nun nur kurz auf die Geschichte eingehen und dann auf mein erlebtes zurückgreifen, was, so hoffe ich nicht weniger interessant sein dürfte. Mehr zum Mythos und Ritualen findet ihr sicher hier http://de.wikipedia.org/wiki/Durga_Puja Wer Lust hat kann auch die englische Version lesen, die informativer ist http://en.wikipedia.org/wiki/Durga_Puja.

Durga Puja ist das Fest bzw. die Huldigug der Göttin Durga. Sie tötete in einem 10 Tage andauerden Kampf Mahishasura, den Büffeldämon. Die Szene wird überall in den Straßen in Skulpturen und extra aufgebauten Tempeln dargestellt. Die ganze Stadt ist mit bunten Lichterketten dekoriert und am Tag passiert eigentlich gar nichts. Erst mit Einbruch der Dämmerung des 6. Feiertages (Nacht auf den 14. Oktober) wird es voll auf den Straßen und alle begeben sich von Statue zur Statue um sie zu huldigen oder sie anzusehen. Dem pendal hopping!
Auch für mich startete es gegen 19.30Uhr und ich verließ mit Edwin das Haus. Normalerweise wird es um diese Uhrzeit schon langsam weniger auf der Straße, doch während der Puja-Zeit fangen alle erst an los zu gehen. Aufpassen muss man lediglich auf die Zeit. Während man läuft und von Durga zur nächsten Durga geht vergisst man doch schon mal die Zeit. Teilweise kann man Puja auch etwas mit Kirmes vergleichen, da viele Freiflächen auch mit Fahrgeschäften besetzt waren, die doch teilweise ihr eigenes Sicherheitsempfinden haben. Auf genau so einem Platz lernten wir auch vier Studentinnen kennen, mit denen wir weiter durch die Stadt schlenderten und Minispiele wie zum Beispiel Ring-um-ein-Stück-Seife-Werfen oder Ballonschießen spielten. Bevor wir uns versahen fanden wir uns um 5 Uhr vor einer Nachbildung des Weißen Hauses wieder und beschlossen nach Hause zu gehen. Warum ich es nun erzähle wird nach der nächsten Nacht erklärt!

Die nächste Nacht (14-15Okt.) verbrachte ich mit Edwin und seiner Schwangeren Frau Deepa. Auch hier hieß es wieder durch die Stadt ziehen und Statuen und Tempel bzw. auch Nachbildungen von Gebäuden zu betrachten. Wir gingen Essen, bei speziell erhöhten Puja-Preisen und ließen alles etwas ruhiger angehen, um aller Gesundheit etwas zu schonen. Hier konnte ich jedoch auch zum ersten Mal sehen, wie ein Hindupriester, dafür betet, das Durga in ihrer Statue Platz nimmt. Ebenso gibt es Riten des Waschens mit einem Spiegel oder das täglichen Wecken mit einer Glocke oder das Abdecken der Statue mit einem Tuch zum schlafen. Die Hindus glauben, dass sobald Durga in der Statue haust auch die irdischen Dinge benötigt und geben Opfergaben wie Schminke, Tücher, Nahrungsmittel und vieles mehr.

Die Nacht vom 15-16 Oktober konnte ich leider nicht mit Edwin verbringen, so dass ich mich wieder mit den Studentinnen traf. Dies hatte nicht nur ich vor und wir wurden eine ziemlich gemischte Gruppe. So schlossen sich noch eine Britin mit Kind, welche nun jedoch in Goa wohnt, ein Freund aus Mumbai und ein zusätzlicher aus Kolkata. Diese bunte Truppe machte sich nach einer Eggroll(habe ich glaube ich schon erklärt) auf ins Getümmel. Zuerst schauten wir uns eine Statuen in der Nähe an, bevor wir mit dem Taxi zur College Street gefahren sind. Taxi fahren macht während Durga Puja keinen Spaß! Es sind so viele Menschen unterwegs, dass Taxis große Mühe haben sich durch den Verkehr zu drängen. Oft sind Straßen gesperrt oder der Verkehr kommt einfach zum erliegen.
Letztendlich angekommen an der College Street sah man nur noch Menschen. Wir wollten jedoch die Lasershow sehen und reihten uns in die Ameisenkarawane ein. Doch wie das so ist hatten die Studentinnen noch ein Ass im Ärmel, worüber sie uns vorher nicht aufgeklärt hatten. Wir gingen nur 5Min mit der Karawane, danach holte uns ein Mitarbeiter der Show ab und wir gingen Hinter die Kulissen. Saßen entspannt in Stühlen und verbrachten fast eine Stunde am Wasser, während die Menschenmassen sich hinter uns weiter nach vorne drängten und keine Minute still stehen konnten. Es stellte sich heraus, dass der Mitarbeiter ein guter Freund zweier der Studentinnen war und uns gerne durch die Anlage führte. Wir konnten alles sehen und konnten sogar die dürftige Lasershow in voller Länge sehen. Dennoch sehr gelungen!
Daraufhin hieß es erstmal weitere Statuen angucken. Klingt vielleicht nicht gerade spannend doch man verliert sehr schnell die Zeit und sieht immer außergewöhnlichere Statuen und Bauten.
Auch diese Nacht endete spät!
Am nächsten Morgen hingegen hieß es wieder „früh“ aus den Federn, denn Edwin und ich waren bei einem Saradindu, einen Udayani Mitarbeiter, zum Mittagessen eingeladen. Wir verbrachten bis 21 Uhr den Tag dort und spielten mit seinem Sohn, aßen viel und schauten uns die Statuen etc. in seiner Gegend an. Daraufhin ging es wieder mit Edwin durch die Stadt!

Der Sonntag war für mich dann erstmal Ruhetag. Durch den Wechsel von Hitze und Kälte(Eis, Kaltgetränke, Klimaanlagen etc.) bin ich erstmal mit hohem Fieber und Halsschmerzen aufgewacht.(Kann natürlich auch daran liegen das Saradindus Sohn mich angesteckt hat, der die Tage zuvor Fieber hatte) Im Grunde erstmal Pause.
Trotzdem ging es, nachdem ich natürlich beim Arzt war und Tabletten bekam, am Montag zu den Ghats am Hoogly. Denn zum Ausruhen habe ich nun ja auch noch Zeit! Der Hoogly ist ein Nebenfluss des Ganges und somit auch noch heilig.
Eigentlich endete am Sonntag das Festival, da es jedoch mehrere Tausend (!) Statuen gibt, ist es unmöglich alle gleichzeitig ins Wasser zu werfen. Wieso in Wasser werfen? Die Hindus glauben, dass während der Feierlichkeiten Durgas Seele in die Statuen gekommen ist. Um sie dort nicht gefangen zu halten zerstören sie die Statuen, welche nur als Lehm, Stroh, Bambus,Farbe und Dekomaterialien bestehen indem sie diese ins Wasser werfen. Ein ziemlich großes Spektakel ist auch der Weg zu den Ghats. Natürlich werden die Statuen nicht irgendwie hingebracht, sondern es wird eine große Party. LKWs mit Musikanlagen und Dj oder einer Trommelgruppe begleiten die tanzende Menge und die Statuen zu den Ghats.

Jedoch ist es vielen Leuten mit denen ich sprach auch einfach zu viel. Jedes Jahr werden Million Rupien für Statuen und Anlagen ausgegeben und diese dann nach vier „richtigen“ Besuchstagen wieder zerstört, während auf der Straße die Armut unverkennbar ist. Ebenso wird der ohnehin schon verdreckte Fluss weiter durch Farben etc. belastet, was bei der Menge an Statuen alleine in Kolkata bestimmt bemerkbar ist!

Nun geht es 23. Okt. jedoch erstmal wieder nach Mirga, denn die Kids kommen auch aus den Ferien wieder!











Donnerstag, 7. Oktober 2010

Tagesablauf

Wie sieht eigentlich so ein Tag bei mir aus und was mache ich hier den ganzen lieben Tag?

Vorerst muss ich nun aber sagen, dass die Zeitangaben momentan nur ungefähre Angaben sind. Nun, da der Winter einbricht und die Kinder frieren, werden die Tage kürzer und Aktivitäten wie Fußballspielen und Gartenarbeit sollten schon im hellen stattfinden. Eigentlich heißt es nur, dass wir nun ständig den Tagesplan korrigieren und später aufstehen und früher ins Bett gehen.

5Uhr
Aufstehen und Moskitonetze und Betten verstauen.

5.15Uhr
Nach dem Motto "Früh übt sich, wer ein Meister werden will" werden Kniebeugen, Liegestütze und andere Übungen gemacht. Ebenso werden auf dem Fußballplatz manchmal Übungen zu Wettkämpfen in den Schulen gemacht. Momentan hauptsächlich Fußballtraining, da Turniere anstehen.

5.45Uhr Morgengebet

6 Uhr Anwesenheitskontrolle und falls was ansteht(immer) werden Ankündigungen gemacht. Auch eine gute Möglichkeit für die Kids etwas loszuwerden.
Sofern vorhanden ( bringen die Eltern mit) gibt es Murri ein Puffreis als kleine Stärkung
Anschließend Unterricht bis 8.30Uhr

8.30Uhr Frühstück für die Kinder gibt es Reis. Den mischen sie sich dann mit viel Wasser und Salz zu einem Brei! Mögen sie wirklich, und Kg werden verschlungen.Was ich zum Frühstück bekomme hatte ich ja schon mal geschrieben :)

9Uhr-10Uhr Nun gehts an die Arbeit! In einem großen Ashram fallen alle möglichen Arbeiten an. Vom Auffahrt fegen, Bananenpalmen umpflanzen, Tiere füttern und Ställe säubern bis zum Holz hacken, Gemüse schneiden und Felder bewirtschaften. Ich bin mal hier jedoch öfter beim Felder bewirtschaften und beim Holz hacken.

10Uhr-10.25Uhr Waschen. Kinder sind da doch schon etwas selbstständiger und waschen alles selber. Ich wasche mich dann auch immer schnell, trinke Tee und lese Zeitung.

10.30Uhr Nun wird es ruhig im Ashram, denn es bleiben nur noch 15 Kinder. Der Rest verteilt sich auf drei umliegende Schulen und kommen erst gegen 15.30Uhr-16Uhr wieder.

11Uhr- 12.30Uhr Der Verbliebenen bleiben nicht untätig und haben Unterricht im Ashram. Sie bleiben noch zur Vorbereitung auf die Schule, da im vorherigen Ashram für die Klassen eins und zwei nicht buchorientiert sondern frei unterrichtet wird. Ich übe mit ihnen dann leichte Englischvokabeln und das Alphabet.

12.30Uhr Mittagessen Reis mit Dal und saisonalen Gemüse aus dem Garten
Anschließend Mittagspause/Schlafen bis 14.30Uhr. Ich schlafe auch des öfteren oder, oder, oder :-)

Ab 14.30Uhr geht es dann wieder weiter mit dem Unterricht.
Bis 16Uhr sind auch alle Kinder wieder im Ashram und überbrücken die Zeit mit Schreibübungen.
16Uhr-17Uhr Arbeiten
17Uhr-18 Uhr Sport. Hier ist es dann aber eher Freizeit. Fußball spielen in der Sonne kann schon ziemlich anstrengend sein. Die Mädchen spielen auch ziemlich guten Fußball, trainieren FlickFlaks,Handstände etc oder spielen kleine Spiele.
Die Gruppen werden ab sofort auch immer geteilt. Zuerst spielen die kleinen Jungen und die Mädchen von 16-17Uhr und die größeren Jungen arbeiten. Nach einer Stunde wird getauscht.
Anschließend kurzes Bad und wieder Anwesenheitskontrolle. Hier haben die Kinder auch immer mehr zu erzählen und petzen von Vorfällen in der Schule.
Der weitere Verlauf ist nun sehr stark vom Strom abhängig.
Wenn es keinen gibt stellen sich die Kinder in Kreise und lernen Englisch. Zum einen mit Bewegung. I am sitting und alle setzten sich etc. Oder sie stellen sich gegenüber und schreien sich gegenseitig die Formen verschiedener Zeiten zu. Dies dann jeweils mit einem bestimmten Verb. Hierbei gibt es einen "Vorschreier", welcher sich entfernt, sich der Gruppe zuwendet und anfängt. Die Gruppe wiederholt dann. Hier kontrolliere ich dann immer die Formen oder schreie einfach mal mit. Sobald Strom vorhanden ist gibt es wieder Unterricht.
Wenn es jedoch wieder Strom gibt es von 18.30Uhr- 20.30Uhr wieder Unterricht und anschließend Abendessen.
Um 21.15Uhr gibt es dann ein Abendgebet und ab in die Koje.
Sobald ich die Sprache etwas besser kann, werde ich auch eigene Stunden bekommen, um den Kindern Englisch beizubringen, jedoch ist es bisher noch zu früh.
Dies ist der grobe Ablauf eines Tages von Montag – Samstag. Gibt nur wenige Änderungen unter der Woche. Am Sonntag ist dann ein freier Tag. Er beginnt mit einer Messe um 8.30Uhr zu der auch einige Dorfbewohner kommen. Danach werden Gesangsbücher vervollständigt oder für das Abendprogramm geprobt. Denn jeden Sonntag von 18-20.30Uhr führen die Kinder Tänze,Gesänge und kleine Theaterstücke vor und machen so ihr eigenes Fernsehprogramm. Echt unglaublich was sie alles können. Zusätzlich ist für die Eltern am Sonntag die Möglichkeit die Kinder zu besuchen und bringen den Kindern desöfteren Süßigkeiten oder hausgemachtes Mittagessen mit.

Bilder habe ich auch .. jedoch scheint es momentan ein problem mit der Seite zu haben.. evrsuch es später noch einmal!!

Werde nun erstmal für 2-3Wochen in Kolkata sein und das Durga Puja besuchen.












Samstag, 18. September 2010

Mal was ganz kurzes..

Nun eine Kleinigkeit am Rande ehe ich nächste Woche das Ashram mal etwas vorstellen werde.
Heute hatten wir einen -für deutschen- sehr exotischen Besucher.
Ein Affe hatte es wohl auf unsere Maiskolben abgesehen und kletterte auf dem Gästehaus herum.
Hier konnte ich erstmal richtig die Sathali als Jäger kennenlernen. Nicht dass der Affe gleich getötet oder verletzt wurde. Jedoch musste er so verschreckt werden, dass er so schnell nicht wieder kommen sollte. So entstand eine kleine Hetzjagt durch dass Ashram an denen sich sogar Kinder aus dem Dorf beteiligten.
Der Affe hingegen war ziemlich clever, so dass er erst nach einer guten viertel Stunde das Weite suchte. Er selber fand es nämlich nicht so witzig und fletschte die Zähne und fauchte wie eine Katze.
Aber immerhin eine gelungene Abwechselung für die Kids und mich, gerade, da wir sowieso im Garten arbeiteten.

So bevor es nächste Woche mit einem Bericht über das Ashram weitergeht ( Tagesablauf kommt auch noch irgendwann :) ) Wollte ich nur schon mal Danke an alle Leser sagen, die hier alles verfolgen!

Danke an

2.828 unglaubliche Seitenaufrufe

45 schöne Kommentare

Leser aus 10 verschiedenen Ländern


Bis zum nächsten Mal :)

Donnerstag, 2. September 2010

Das RTFC-Seminar im Dhyan Ashram, Kolkata

Das RTFC-Seminar im Dhyan Ashram, Kolkata

Fakten über Indien

-über 46% der Kinder in Indien leiden an Unterernährung und täglich sterben 6000 Kinder an ihren Folgen.

-Indien ist angesichts seiner hohen Bevölkerungszahl auch heute noch das Land mit den meisten Armen in der Welt: 300 Millionen Menschen sind in Indien von „absoluter Armut“ betroffen – mehr als auf dem gesamten afrikanischen Kontinent.

-Nach Angaben der Weltbank haben heute 44 Prozent der Einwohner Indiens weniger als einen US-Dollar pro Tag zur Verfügung.

- Weniger als 1% der Ausgaben fuer Waffen aller Länder der Welt, wuerde reichen, um alle Kinder kostenlose Schulbildung zu ermöglichen.

Vom 31.08-01.09.2010 nahm ich an einem Right To Food Campaign – Seminar. In diesem Seminar trafen sich Mitarbeiter und Animateure aus verschiedenen Dörfern und Bundesstaaten.
Aufgabe dieser Animateure ist es, den Menschen vorort zu helfen und ihnen Trainings anbietet die ihr Leben vereinfachen.

Was ist RTFC?
RTFC unterrichtet Trainer und Animateure inwiefern sie mehr und welche Leisteungen von der Regierung bekommen können. Leider ist es viel zu oft so, dass Angestellte der Regierung es nicht für nötig halten Menschen ihre vorgesehene Leistung im vollen Umfang zu ermöglichen.
So bekommen nicht alle Armen ihren Reis von guter Qualität oder ihre Rente im vollen Umfang. Es wird eher Geld veruntreut ¬¬¬oder der gute Reis verkauft, um alten zu verteilen.
Jedoch wissen viele Menschen einfach nicht, welche Leistungen ihnen zusteht und wie sie diese erzwingen können. Darunter fällt zum Beispiel Pension, Versorgung von Schulkindern, Recht auf 100 Tage Arbeit im Jahr oder wie schon erwähnt die Versorgung von Armen mit günstigem Reis.
RTFC setzt sich also zum Ziel möglichst vielen Menschen diese Informationen zu geben und sie zu animieren sich für ihre Rechte einzusetzen.Dabei arbeiten sie auch eng mit dem Obersten Gericht in Indien zusammen, so dass sie mit ihren Urteilen Druck auf die örtlichen Behörden machen können.

Wie lief das Seminar ab?
Zuerst wurden Ursachen für die momentane Lage gesucht und dann in verschiedene Schemen eingeteilt, in denen nun verstärkt gearbeitet werden soll. Daraufhin wurde erläutert was in den jeweiligen Schemen für die Animateure möglich ist und wie sie die Leistungen wirkungsvoll einsetzen.
Am Ende wurde dann ein „Aktionsplan“ fuer die nächsten drei Monate entworfen. Diesen sollte nun jeder Animateur in etwa einhalten und die Ergebnisse wieder an die Verantwortlichen des RTFC zurück schicken.


Was brachte es für mich?
Für mich brachte es schon eine ganze Menge. Ich bin erst 8 Wochen in Indien und konnte daher mir noch nicht einen großen Überblick über die Ursachen der Armut und die Arbeit der Animateure machen. Nun hatte ich es jedoch kompakt in zwei Tagen!

Bild habe ich einmal fix gemacht damit es nicht so lange dauert beim hochladen!




Mittwoch, 25. August 2010

Mein Geburtstag

Mirga, 21.08.2010

Eigentlich fing mein Geburtstag schon am 20.08. an. Zurückgekommen von einem Fußballtunier, welches ich mir mit einem Lehrer ansah, war mein ganzes Zimmer farbenfroh geschmückt! Sieht eigentlich echt nicht schlecht aus! Abends hatte ich dann leider nichts mehr zu melden und ich bekam Zimmerarrest, da die Kinder für eine Show am nächsten Tag proben wollten.
Nachdem ich in der Nacht schon einen Anruf vond er Familie bekam schlief ich aber doch ziemlich gut, ehe der Wecker un 5.30Uhr klingelte!

Aufstehen, fertig machen und auf gehts zu einer Messe, welche um 6 Uhr zu meinen Ehren gehalten wurde! Diesmal habe ich sogar ziemlich alles verstanden, da es nicht wie sonntags, nur auf Santhali gesprochen wurde, sondern alles in Englische übersetzt worden ist.
Darauf hin wurde der "Altar"-Tisch schnell weggeräumt und ich fand mich auf einem Stuhl wieder.
Es wurde nun Happy Birthday gesungen und dass sogar mit 3 verschiedenen Strophen! Exellent und klang auch echt schön begleitet mit Trommeln und Harmonium! Danach gab es Geschenke! Ich bekam Blumen, eine Blumenkette und ein großes Handtuch!
Nun ging es mit einer zweistündigen Show weiter, in der die Kinder wieder alles zeigten was sie konnten. Ich liebe diese Shows! Auch hier wurden nun auch englische Stücke/Gedichte eingeübt und vorgetragen!
Schon einen Tag vorher entschieden wir, dass wir die Kinder nicht zur Schule schicken würden, um hier ein Fußballtunier zu veranstalten. Ehe es losging kam auch schon das Mittagessen, welches ich spendierte. Es gab keine Ratte, welche ich hier auch schon genießen durfte, sondern Hühnchen und lancha.
Lancha ist eine Art Blätterteig in Zuckersirup eingelegt, also ähnlich wie roshagolla. Die Hühnchen kamen lebend.... und ich ging Fußballspielen.

Nach ausgiebigen Spielen wurde sehr gut gegessen. Danach stand der Nachmittag zu freien Verfügung für die Kinder. So dass alle spielten oder ihre Liederbücher vervollständigten.
Ein Lehrer und ich begaben uns jedoch zum nächst größeren Markt nach Chhatna, um einige Besorgungen für den Abend zu holen.
Am Abend erwartete ich die Father der umliegenden Ashrams, um mit ihnen etwas zu feiern. So bekam ich sogar noch einen Geburtstagskuchen mit 100% Zuckerglasur. Aber doch irgendwie lecker. Sie blieben von 18-21Uhr und wir aßen mehrere Variationen von Hühnchen und allerei Snacks.
Echt ein schöner Geburtstag für mich, auch wenn man sie das ein oder andere Mal vorgestellt hat wie er wohl in Deutschland gewesen wäre!





Das Ashram

Wo bin ich hier eigentlich?

Viele wissen nun ja doch schon, dass ich bis zum Juni 2011 in Indien sein werde. Doch wo?
Mit diesem Bericht will ich euch meinen Arbeitsplatz, das Shanti Sadan Ashram einmal näher bringen.

Ich befinde mich in Westbengalen einen Bundesstaat im Westen Indien. Einwohner hat Westbengalen aufjedenfall genug. Momentan sind es mehr als 88 Millionen bei einer Fläche von 88 752 km² zum Vergleich hat Deutschland eine Fläche von 357 111 km² fast 82 Millionen.

Genauer befinde ich mich 245 Km oder fünf Bahnstunden westlich von Kolkata in Mirga. Wer die es genauer wissen möchte, kann bei GoogleMaps oder ähnlichem nach Chhatna, Bankura oder Jhantipahari suchen

Das Ashram besteht schon seit 80ziger Jahren, wurde jedoch dank der schon 5(mit mir) Freiwilligen ziemlich umgerüstet.
Das Ashram hier ist vergleichbar mit einem deutschen Internat in dem die Kinder leben,lernen und arbeiten. Dreh- und Angelpunkt ist hier das Hauptgebäude. Im Hauptgebäude befinden sich neben dem Jungenschlafraum, einem Gästezimmer, den Schlafräumen der Mitarbeiter, einem Essensraum, zwei als Klassenräume genutze überdachte Räume, auch mein Zimmer.
Die Mädchen haben etwas Abseits ihr eigenes Gebäude in dem sie übernachten.
Ehemalige Freiwillige haben Spenden gesammelt und so kam es dazu, dass das Ashram um Pumpen, einem Gästehaus, einen Badehaus und ein (indisches) Toilettenhaus reicher ist. Essentienzelle Dinge die hier auch den Hygienestandard doch ziemlich hochgeschraubt hat und somit der Gesundheit aller zur Gute kommt.Gerade im letzten Monat wurde durch Spenden des Vor- und des "Vorvor"- gängers eine zweite Pumpe installiert.
Allerdings ist das Ashram wortwörtlich nichts für Warmduscher, denn die Duschen sind kalt. Macht mir persönlich jedoch noch nicht so viel aus, da es bei den warmen Temperarturen eher angenehm ist.
Momentan leben hier 83 Kinder, 2 Lehrer, eine Köchin, ein Father für einen Monat, ein Student, welcher Englisch lernen möchte, und ich. Zusätzlich kommt täglich aus dem Dorf ein zusätzlicher Lehrer und eine zusätzliche Köchin.
Von der Bevölkerung abgesehen kann ich auch nicht behaupten, dass ich hier alleine wohne. Neben den Kindern haben wir auch vier Schweine, drei Ferkel (geboren am 20.09.2010 :-) ) und zwei Kühe, welche ausgewachsen eine gute Rendite abwerfen.

Neben der Vielzahl der Gebäude ist mindestens 70% der Restfläche Garten. Hier wird allerlei angeflanzt, so dass die Kosten gering bleiben und somit die Kinder günstig ( 300 Rupien/Monat ~ 5€) unterrichtet, medizinisch versorgt und ernährt werden können. Unteranderm haben wir hier, Bananen- und Kokusnusspalmen und Papaya-,Mango-, Jackfruit-, Guave-, Limonen- Bäume. Am 21.09 haben wir sogar noch etwa 100 neue Mangobäume gepflanzt. Jedes Kind hat nun eine "Mangobaumpatenschaft" und muss sich täglich um die Pflanze kümmern.

Werde auch noch einen Ausschnit aus der Volkszählung 2001 anhängen, damit ihr euch eine Vorstellung von der Größe des Dorfes machen könnt.

Ein Tagesablauf von meinen Tätigkeiten wird demnächst folgen.