Donnerstag, 29. Juli 2010

Tag 29

Neunundzwanzig Tage bin ich nun schon in Indien und seit dem 27.July auch wieder in Mirga. Nachdem ich hier schon 3 Tage verbringen durfte, geht es nun los sich erstmal richtig einzuleben! Heute ist sogar der erste Tag hier andem ich komplett hier sein werde und nirgendwo hinfahren muss bzw. werde. Gestern verbrachte ich den Tag in Bankura wo der Superior in einem Ashram lebt und mich kennenlernen wollte. Der Superior ist zuständig für Mirga/Jhantipahari/Bankura und somit für ungefähr 250 Kids. Nachdem der Zug für 14 km und eine Zwischenhaltestelle eine geschlagene halbe Stunde brauchte wurde bei Fisch, Chips und allerlei Knabberzeug über Gott und die Welt philosophiert. War echt nett. Nach dem Mittagessen und einer Führung über das Gelände in Bankura wurde ich mit dem Motorrad wieder zum Bahnhof nach Chatna gebraucht von dem aus ich dann 15- 20 Minuten ins Ashram zurückradeln musste. Angekommen kam ich genau richig zum Fußballmatch, welches jeden Tag gegen 16:30 Uhr startet. Harte Zweikämpfe und richtig starke Schauer brachten mich dazu leider keine Fotos davon zu machen. Gegen 21 Uhr ist hier dann auch immer Schicht im Schacht. Man muss ja auch fit sein, wenn man morgens nicht pünktlich aufsteht :D. Die Kinder stehen jeden Tag um 5 Uhr auf, um schon vor dem Frühstück mit dem Lernen zu beginnen. Ich habe es, zumindest bis jetzt so gemacht, dass ich erstmal nur zum Frühstück, um 8Uhr aufgestanden bin und solange sicher keiner beschwert ist ja auch okay.

Pläne für die nähere Zukunft gibt es sogar auch schon. Am 31. wird hier in Mirga ein großes Fest gefeiert zu Ehren des Ignatius von Loyola. Dafür werden auch schon fleißig Tänze und Gesänge eingeübt, welche dann vorgetragen werden. Geplant ist auch ein großes Fußballtunier mit dem Kindern aus Jhantipahari, welche für das Fest extra anreisen (10 Km sind das glaub ich). Wie weiß ich nicht, aber ich denke sie werden wohl nicht laufen müssen und kommen mit dem Bus oder dem Zug.

An alle neuen Azubis auch nochmal von mir viel Erfolg für Montag und fangt was anständiges mit euerm ersten Gehalt an :)


Mittwoch, 21. Juli 2010

Es regnet, es regnet die Erde wird nass...!

Sooo habe (noch) keine Lust und Zeit einen Bericht zu schreiben, denn in dieser Woche bin ich der Guide einer deutschen Aerztin, welche sich die Arbeit des Udayanis einmal angucken moechte!
Damit das hier aber weitergeht hier ein kleines Video (wird nachgereicht nach reelen drei Stunden laden habe ich keine Lust mehr und gehe ins Bett) und ein paar Bilder eines kleinen Schauers auf den Weg in die Ashrams Gurap/Kalna/Pandua die wir der Aerztin am Dienstag zeigten!
Achja und der "grosse" Regen ist irgendwie noch nicht so da und wir haben immer noch lockere 34 Grad tagsueber!

Freitag, 16. Juli 2010

Bilder von meiner kleinen Rundreise

Sooo Stephan on tour heisst......  

Von Kolkata nach Pandua, direkt weiter nach Gurap, wieder nach Pandua als Zwischenstopp, dann Kalna, Pandua wiederum als Zwischenstopp und am Ende wieder Kolkata.
1./2. Bild auf dem Weg nach Kalna
3.Bild Hochzeit von Robin/Lima in Kalna auf traditionelle christlich-santhalische Art
4. Bild Stephan auf der Hughli - Faehre und der Howrah Bruecke im Hintergrund
5./6. Sonnenuntergan von der Faehre aus!


Bericht gibt es Spaeeeter :> mit deutscher Tastatur!

Montag, 12. Juli 2010

Zwei Sachen

Heute gab es zwei Sachen. Zum einen bin ich als Sieger aus der Bürokratieschlacht herausgekommen und zum anderen gibt es ein Bild, welches schon alles selbsterklärt!

120 Rupien kostete mich heute das endgültige Registrieren für mein Visum! Warum? Zunächst musste ich mit Edwin 45 Minuten warten,obwohl wir um 14 Uhr einen Termin hatten. Um 14.45Uhr ging es dann endlich los und die ersten Minuten wirkte alles auch so, als ob wir in 5 Minuten gehen konnten. Wurde aber nichts draus, da der werte Herr meine hiesige NGO nicht kannte und nicht anerkennen wollte. Außerdem zweifelte er an der Rechtmäßigkeit meines Visums und daran, dass ich nicht bezahlt wurde. Nach den ersten englischen Diskussionsminuten, wechselten Edwin und der Mann der Bürokratie eine halbe Stunde auf Bengali Worte. Hitzige Diskussion! Daraufhin wurde ich erstmal aufgeklärt und Edwin schlug vor ihm das Office einfach zu zeigen in dem auch Fr. Jothi dann anwesend sei, um die Rechtmäßigkeit zu bestätigen, denn er ist ja immerhin der Direktor. Wir also alle ins Taxi und 60 Rupien mussten wir natürlich bezahlen. Angekommen wurde es erst richtig witzig. Fr.Jothi, ein Office Mitarbeiter, Edwin und ich saßen vor und neben dem Typen und redeten geschlagene 90 Minuten auf den Kerl ein. Es wurde das Udayani erklärt und was sie so alles im Jahr veranstalten. Dazu die gesamte Struktur und ihre Mitarbeiter. Warum auch immer er das wissen wollte. Ernennungsurkunde(Im Bilderrahmen:D ) und Registrierungbescheinigungen wurden vorgelegt. Das Geschäftsverhältnis zwischen mir und Edwin wurde geprüft und noch so viele Sachen die eigentlich nichts mit mir zutun hatten. Am Ende meinte er auch noch, dass das Visum nicht korrekt sei, da er selber kein X-Visum kenne. Unglaublich! Als er dann endlich zufrieden war und einen Tee mit Keksen bekam ging er dann auch wieder und die Rückfahrt mit dem Taxi ging selbstredend auf meine Kappe. Aber was solls. Ich hoffe diese 120 Rupien sind gut angelegt und der nächste FDA´ler hat nicht so einen Terz und der Mann weiß nun was das Udayani ist.

Dazu nun das selbsterklärende Bild vom morgendlichem Besuch!

Samstag, 10. Juli 2010

wie die Zeit vergeht!


Das erste was ich verloren habe in Indien ist das Zeitgefühl. ZEHN (!) Tage sind nun schon seit meiner Landung in Kolkata vergangen. Zehn Tage voller Eindrücke und Erlebnisse. Nun Kann ich auch behaupten, dass ein Kurzurlaub für Indien echt zu knapp ist. Alleine wenn du Kolkata richtig erkunden willst wirst du deine Tage brauchen.

Mein letzter Beitrag endete mit der Farewell-Feier im Chinatown. Muss wirklich sagen war echt gutes essen. Es gab Nudeln und Fried Chicken was dann noch in einer Soße eingelegt war. Dazu Kingfischer Bier. Kingfischer ist hier so ziemlich die einzige Biersorte die ich bisher gesehen habe. Es gibt hier zwar auch importiertes Clausthaler aber das ist Alkoholfrei. Da stellt sich die Frage warum die sich eigentlich die Mühe machen es zu importieren. Nachdem Christoph dann ins Taxi gesteckt worden ist ging es für mich erst richtig los. Komisches Gefühl wenn der Übersetzer auf einmal weg fällt. Direkt ab dem nächsten Morgen ging es dann auch richtig los mit dem Bengali lernen. Habe hier einen echt fitten Lehrer, der eigentlich auch im Office hier arbeitet. Jetzt habe ich dann also jeden morgen ab 9 Uhr bis meistens 10.30- 11 Uhr Bengaliunterricht. Fühlt man sich ja fast schon wieder wie zu hause in der Schule. Die letzten Nachmittag verbrachte ich damit die Behördenrennerei zu erledigen. Die deutsche Botschaft war da recht unkompliziert, denn es reicht sich Online zu registrieren. Doch es gab ja noch die indische Botschaft bzw. das Ausländerbüro in dem ich mich registrieren lassen muss. Kurz und knapp gesagt ich war vier mal da und muss nächste Woche wieder hin! Ohje ohje das ist hier nicht anders mit den Leuten. Zumindest hat es nun augenscheinlich geklappt mit dem Registrieren und das nächste Mal wird es wohl nur um eine Unterschrift und um ein paar Rupien gehen, die ich noch bezahlen muss. So weit sogut habe ich nun auch etwas mehr die Stadt kennen lernen dürfen. Ist schon ein anderes Kaliber als Wiesmoor. Zu meiner Verkehrmittelliste kann ich nun auch voller Stolz den Bus hinzufügen. Alles eigentlich einfach mit denen wenn man nicht größer als 180cm ist.
Stets an meiner Seite befindet sich momentan Edwin. Edwin ist eigentlich der Freund von allen Freiwilligen hier gewesen und kümmert sich nun auch um mich. Er zeigt mir die Kniffe mit den Rikschas und macht mich mit einer Menge leuten bekannt, die mich dann sicher nicht mehr beim Preis veräppeln :).

Ach so die Misere um die deutsche Nationalmannschaft habe ich natürlich mitbekommen. Schon schade aber die Mannschaft hat Potenzial und ist eine für die Zukunft. Die Inder finden diese Krake Paul sehr interessant und Paul ziert des öfteren mal die Titelseite einiger großer Tageszeitungen. Sonst sind die Inder eigentlich immer froh wenn sie einen deutschen Treffen. Selbst dieser Bollywoodstar Shar ku khan(?!?!) ist ein Fan der deutschen, stand so zumindest in der Zeitung. In einem beliebten Cafe hier hängt sogar eine deutsche Flagge, welche Christoph da mal hingebracht hat nachdem eine Spanierin eine Spanienflagge brachte. Gestern war ich noch mit Edwin da und musste feststellen, dass sie die deutsche Flagge gedreht haben. Trauerstellung irgendwie... Aber ich dürfte sie wieder drehen, wenn Deutschland dritter wird.
Meine nächste Zeit ist auch schon fast wieder verplant. Heute und Morgen werde ich viel mit Fr. Probal machen, der am Montag für 10 Monate versetzt wird. Er wollte mich noch eben bei seiner Familie vorstellen und auch ein kleines Farewell veranstalten. Sind schon alle etwas bedröppelt hier. Erst geht Christoph und nun auch noch ein Father. Dann werden nur noch Fr. Tappan und Fr. Jothi hier die Stellung halten.

Ich werde wahrscheinlich am Dienstag für ein paar Tage nach Pandua reisen, um mir dort die Missionsarbeit einmal anzuschauen. Sie soll dort ähnlich aufgebaut sein wie in Mirga und auch eine Menge Kinder beherbergen.

Achja habe auch schon ein paar Postkarten ergattern können. Es gibt zwar keine schönen hier aber immerhin. Wo das Postoffice ist weiß ich sogar auch schon. Bleibt nur noch die Hoffnung, dass einige Karten auch ihren Weg nach Deutschland und eventuell ja sogar in andere Länder der Welt finden. Noch habe ich zwar nicht so viele Adressen aber meine E-Mail Adresse hat 24 Stunden geöffnet. Einfach ne nette Mail und vielleicht kommt ja mal was vorbei.

Vielleicht noch ein paar Worte zum Einleben. Eingelebt habe ich mich bisher recht gut hier. Bis auf einige Magenprobleme und einer Menge Moskitostichen lief es eigentlich sehr gut. Bin nun sogar schon weit, dass ich mit zwei lungis besorgt habe. Das ist echt mal ein komfortables Stückchen. Nagut ist eigentlich nur ein großer Stofffetzen und ähnelt am meisten irgendeinem Wickelrock oder so. Ist aber gerade bei den Temperaturen sehr angenehm. Foto kommt eventuell. Mal sehen wie ich so drauf bin :D

Das Wetter hier ist sogar echt untypisch. Normalerweise sollte es nun schon lange angefangen haben richtig zu regnen aber irgendwie kommt der noch nicht. Die Zeitung scheint auch ziemlich verwirrt. Nordbengalen (also Darjeeling etc) hätte ein plus von 12 % zum Vorjahresmonat. Südbengalen ein Minus von 29% oder so. Aber mal sehen vielleicht kommt ja noch was. Offiziell geht der Monsun ja sogar bis Anfang Oktober. Apropos Zeitung. Hier ist wieder ein Stück Heimat aufgetaucht. Nicht, dass die Inder täglich Tee trinken, sonder Hägar ist hier auch in der Zeitung :D Ein echter Pluspunkt! Nagut in der OZ ist immer nur er und hier muss er sich mit einem Platz auf der Comicseite begnügen.

Die Inder haben jedoch auch eine etwas andere Art Tee(cha) zu machen. Hier wird erst eine halbe Tasse heißes Wasser aufgegossen und Milchpulver und Zucker gut verrührt. Danach kommt der Teebeutel hinein und der Rest wird mit heißem Wasser aufgefüllt. Irgendwann Teebeutel raus und trinken.

Essenstechnisch hat Indien echt was zu bieten. Nicht das McDonalds und KFC den Weg nach Kolkata gefunden haben sondern eher die Straßenverkäufer, die echt leckere Sachen anbieten. Was zum Beispiel richtig lecker ist,
- das Essen im Blue Sky Cafe(das mit dem Flaggen) dort hatte ich Toast und so eine Art FriedChicken
-Chickeneggroll einTeigfladen zusammengerollt mit Ei, Chicken und Gemüse
- Murri Puffreis mit speziellen Verkäufergeschmack, denn jeder macht den etwas anders. Gibt es mit chilly, Kokosnuss etc.
- Dann hatte ich noch was, von dem ich den Namen vergessen habe. Zumindest ist das gewürzter Kartoffelbrei in einem Würzwasser und dass alles in so einem fritiertem Teigball. Sau geil!

Sonst gibt es natürlich jeden Tag Reis und Ciabatti(Teigfladen). Da ich nun noch in Kolkata bin gibt es auch jeden Tag Fisch,Chicken, Rind- oder Schweinefleisch.

So reicht auch :-)

Montag, 5. Juli 2010

ein paaar impressionen




Ohje ohje... ganze 5 Tage bin ich schon in Indien und alles vergeht wie im Flug, obwohl der langwierig und anstrengend war. Aber bevor ich nun anfange hier über Indien zu philosophieren, muss ich erst einmal einiges aus Deutschland loswerden. Okay. Ich ging davon aus, dass ich das Visum direkt an einem Tag bekommen sollte. Wurde aber nichts daraus, auch wenn mir Vincent und Christoph versicherten auch alles an einem Tag bekommen zu haben. Nun sind wir morgens um halb sechs in Wiesmoor losgeeiert und wurden nach 10 Minuten um 9.10Uhr wieder nach Hause geschickt. "Antrag läuft und zu 80% können Sie morgen früh bezahlen und abends abholen" Klang ja noch sehr viel versprechend, doch als ich Abends wieder anrief erzählte mir der "nette" Herr vom Konsulat, dass ich auf keinen Fall fliegen könne und er es wenn erst morgen früh entscheiden ob eventuell vielleicht etwas klappen könnte. Noch eben schnell Formulare die eh schon abgegeben wurden gefaxt, um Druck zu machen so dass er mich nicht vergisst.  Die erste Begründung war zudem erst die, dass der Generalkonsul nicht schön länger nicht da sei und keiner unterschreiben könne. So als hätte er keinen Vertreter. Am nächsten Morgen also nicht nach Hamburg, weil ja sowieso nicht ganz klar war was der werte Herr noch so in peto hatte. Okay morgens, um 9 Uhr angerufen und auf 9.30 Uhr verwiesen.Daraufhin um 9.30Uhr angerufen und dann auf 10.30Uhr verwiesen. Das alles nur, um nach einem Fax zu schauen. Im Laufe des Vormittags hatte ich sicherlich 20 mal den Hörer in der Hand um von hier nach dort zu telefonieren. So telefonierte ich noch mit dem BMZ, mit Weltwärts und mit dem Bistum. Zusätzlich kam noch das Problem auf, dass er ein Dokument haben wollte, was erst niemand kannte und auch noch niemand gebracht hatte. Okay die Uhr tickte und ich musste bis spätestens 12 Uhr bescheid wissen, um das Visum noch am selben Tag abholen zu können. Letztendlich konnte es durch einen befreundeten Pfarrer aus Hamburg abgeholt und bezahlt werden und ich hatte es dann 6 Stunden vor dem Flug in der Hand. Normalerweise hätte ich auch noch ewig darüber schreiben können, doch ich belasse es bei der abgespeckten Version, da Indien weitaus spannender ist als ein Bürokrat in Deutschland.

Es ging zeitig zum Flughafen und ich hatte noch Zeit von meinen Lieben zu verabschieden. Schon ein krasses Gefühl, wenn ich da stehe und weiß, man wird sich ein Jahr nicht mehr sehen.

Gelandet bin ich um 8.15am in Kolkata und hatte vorerst weitere bürokratische Angelegenheiten zu klären. Im Flugzeug wurde mir schon ein Zettel des indischen Zolls in die Hand gedrückt, auf dem in Angaben zum Visum, Mitnahme von Lebensmittel und vieles mehr machen sollte. Nach dem Landen musste ich erstmal auf einen Bus warten, welcher mich 10 Meter um die Ecke fahren sollte. Einige wollten laufen jedoch wurden diese sofort von den gut bewaffneten indischen Sicherheitsleuten/Polizisten zurück gepfiffen. Dann  anstellen und auf die Visa- und Zollpapier-Kontrolle warten. Eine halbe Stunde später konnte ich dann ohne Taschenkontrolle in die Freiheit. Der Zoll wollte nur ein Papierschnipsel haben und diese sammelte ein gelangweilter Polizist ohne zu schauen ein.
Abgeholt wurde ich von "Fr. Francis" und wie sich später eigentlich herausstellte Edwin, der sich mit Christoph einen Spaß erlaubte und es Abends in einer Bar auflöste. Shit happens :D
Aber dies war eigentlich nicht der Höhepunkt des Tages. Dies war eher der Taxifahrer. Vom Flughafen zum Udayani Office haben wir ein Prepaid-Taxi genommen. Erst verhandeln und später nichts draufbezahlen. Vorteil hierbei ist auch, dass der Name des Fahrers bekannt ist. Richtig fertig war ich vom Flug, da ich aufgrund extremen Kindergeschreis nicht schlafen konnte und so ließ ich mein Portmonee im Taxi fallen und vergaß es mitzunehmen. Shit happens aber so richtig! Alle Bankkarten,Ausweiße und und und.. waren drin. Nicht zu vergessen, dass der Taxifahrer sich vom Geld was drin gewesen ist mindestens ein halbes Jahr ernähren könnte. ABER! Er brachte es zurück  und ich konnte ihn mit 50 Rupees (etwas unter einem Euro) zufrieden stellen. Ach so jemand kann dem Euro mal sagen, dass er wieder steigen darf. Momentan liegt der Wechselkurs bei etwa 1€/57Rupees schon wenig wenn er mal bei 1/75 lag. Später am Tag kam auch Christoph dazu und wir unternahmen etwas in Kolkata. Taxi,Motorrad-Rikscha, Metro und Zug gehörten dann schon mal zu den Erfahrungen. Und der Verkehr ist gar nicht so schlimm. Er ist grausam! Aber er hat auch irgendwie seinen Charme. Zumal es hier echt ein enormer Lautstärkepegel herrscht. Hier wird gehupt wenn, Menschen auf der Straße sind, Tiere auf der Straße sind, Autos vor dir fahren, wenn eine rote Ampel, jemand doof guckt, einfach nur so, oder wenn der Fahrer sich vor ein anderes Auto drängen will. Sehr wichtig ist es hier auch NICHT einen Finger aus dem Fenster zu halten. So nah auffahren und nebeneinander fahren hat sicherlich schon jemanden den Arm gekostet. Nach gefühlten 30 Fastunfällen habe ich den Tag auch überlebt und wir sind am nächsten Tag nach einem Lehrer aus dem Ashram abgeholt. (jeeah zu dritt auf dem Ding :-) ) 15 Minuten Fahrt und wir wurden mit militärischer Formation begrüßt. Dann wurde ich auf typisch Santalische Art  begrüßt. Es wurde gesungen und es wurden mir die Füße gewachsen. Alle Achtung, dass das Mädchen diese Aktion überlebte!
Nach einem Rundgang wurde erstmal Pause gemacht und etwas gegessen. Gegessen ist auch etwas großzügig formuliert, da bei mir die typischen Reisekrankheiten eingetreten sind. AAABER okay :-) Zwei Tage lang nur etwas Früchte und Cola/Wasser und nun geht es schon fast wieder. Der nächste Tag begann mit ausschlafen und "Essen" was nicht lange im Magen blieb. Eigentlich echt schade. Sieht, riecht und schmeckt super aber für mich erst in einigen Tagen. Abends gab es dann eine große Farewell/Welcome -Party für Christoph und mich. Die Santali tanzten und sagen und selbst Christoph rockte mit der Ukulele zwei Lieder. Eines auf Bengali für mich geschrieben :o Verstand ich zwar nur Wortfetzen von aber es wird der Tag kommen an dem ich es übersetzen kann. Danach wurde standesgemäß Deutschland geguckt mit dem neuen Fernseher. Haben sie glaub ich erst seit einiger Zeit, erfüllte jedoch seinen Zweck und es entstanden, um die 100 neue Deutschland-Fans. Danach verkrümelte ich mich ins Bett, um schnell wieder fit zu werden. Die Kinder aßen noch von Christoph spendierte Chicken und die Älteren sahen sich danach auch noch Spanien- Paraguay an.
Am Sonntag ging es auch schon relativ früh für uns los den ab 8.15am war Sonntagsmesse, wofür extra ein Father aus dem Nachbardorf gekommen ist, Kein Wort verstanden, da es zudem auf Santali war aber die Kids singen ja schön.
Direkt im Anschluss bin ich mit Christoph mit dem Motorrad in ein anderes Dorf in der nähe gefahren, um meinen neuen Handykontaktmann kennenzulernen. Ich kaufte mir ein Handy (was ich aber noch bezahlen muss) für 1.400 rupees und erfuhr wie ich es aufladen kann. Leider funktioniert mein altes Handy hier nicht, aber was solls. :)  Danach gab mir Christoph erstmal ein wenig Motorradunterricht, so dass ich auch ein wenig mobiler werden kann. Lief eigentlich ganz gut und hingefallen bin ich auch noch nicht :D. Wäre hier auch etwas fatal da her eh keiner mit Helm oder irgendeinem Schutz fährt. Nachmittags ging es dann wieder nach Kolkata. Einen Tag früher als geplant, da heute ( 5.07.2010) zu einem Streik aufgerufen ist und alle öffentlichen Verkehrsmittel vom Taxi bis zum Zug und der Rikscha alle nicht fahren und Christoph heute Nacht um 1 Uhr fliegen wollte.
Für heute ist noch eine kleine Farewell-Party im Chinatown geplant und auf diesem Wege noch mal herzlichen Dank fürs "einarbeiten" und dem Geben von lebenswichtigen Tipps an Christoph!

Werde nun auch über eine neue Handynummer erreichbar sein. Und eine Adresse für Postkarten und Pakete gibt es nun auch. Wer will kann sich einfach mal per Mail melden :)

Denke ich habe mich nun erstmal lang genug gemeldet bis demnächst und seid mir nicht böse wenn es länger dauern wird :) mit dem Internet ist das hier noch so eine Sache ;)

Stephan

Nachtrag: Chinatown war lecker und mein Magen hat sich etwas erholt!